Wer einen Kreditantrag bei der Bank seiner Wahl stellen möchte, sollte sich im Vorfeld darüber im Klaren sein, dass für die Kreditbewilligung einige Kriterien erfüllt werden sollten. Eine Kreditablehnung kommt also nicht selten vor und dass nicht nur beim typischen Ratenkredit, sondern auch bei Anschlussfinanzierungen und Co. Diese kann nun viele verschiedene Gründe haben. Wir möchten Ihnen die fünf häufigsten Gründe für eine Kreditabsage vorstellen, sodass Sie sich von Anfang an bestmöglich vorbereiten können.

  • Eine negative SCHUFA
  • Das Einkommen ist zu niedrig, kann nicht gepfändet werden oder ist unsicher
  • Das Girokonto ist überzogen und es sind Rüstlastschriften oder Pfändungsanträge auf dem Kontoauszug zu sehen
  • Der Kreditnehmer ist zu alt
  • Das Arbeitsverhältnis besteht erst seit wenigen Wochen, ist befristet oder zu unsicher

Die negative SCHUFA Auskunft

Die 5 häufigsten Gründe für eine Kreditabsage

Die negative SCHUFA Auskunft ist und bleibt einer der Hauptgründe, warum ein Kreditantrag von der Bank abgelehnt wird. Bei der SCHUFA handelt es sich um eine private Wirtschaftsauskunftei, bei der das Zahlverhalten dokumentiert wird. Wenn Sie also mal Rechnungen lange nicht bezahlt haben und hier schon das Mahnverfahren eröffnet wurde oder aber Ratenkredite laufen, wird das in der SCHUFA festgehalten. Banken stellen nun einen Antrag auf die Einsicht. Bei negativen SCHUFA Einträgen platzt auch die Bonität von dem Kreditsteller. Hier können jedoch nicht nur die negativen Zahlungsmerkmale eingesehen werden, auch die positiven sind hier vermerkt.

Die SCHUFA arbeitete dabei mit mehreren Partnern zusammen. Dazu gehören unter anderem Folgende:

  • Verschiedene Kreditinstitute sowie auch Kreditkartenunternehmen oder aber Leasinggesellschaften. Diese lassen sowohl die positiven als auch die negativen Merkmale der jeweiligen Person eintragen.
  • Handels- und Versandhandelsunternehmen sowie Telekommunikationsunternehmen und viele weitere lassen nur die negativen Merkmale eintragen. Das jedoch nicht unbedingt direkt bei der ersten Zahlungserinnerung. Wird jedoch ein Mahnverfahren eröffnet, so landet auch dieses in der SCHUFA.
  • Es gibt auch noch die Inkassounternehmen. Diese lassen jedoch nur Eintragungen vornehmen, wenn dafür von dem Antragsteller die Einwilligung gegeben wurde.

Positive Einträge in der SCHUFA führen oft dazu, dass Kreditnehmer besonders günstige Zinsen angeboten bekommen. Diese können also dazu führen, dass der Kreditantrag angenommen wird. Negative SCHUFA Einträge führen bei zahlreichen Banken hingegen zu einer Kreditablehnung. Es gibt aber auch Banken, die keinen Blick in die SCHUFA werfen. SCHUFA Einträge von bereits zurückgezahlten Schulden bleiben noch weitere drei Jahre bestehen. Jeder negative Eintrag kann also den Kreditantrag und dessen Genehmigung deutlich erschweren. Das vor allem dann, wenn es um eine größere Kreditsumme und nicht um einen Kleinkredit geht.

Diese Daten werden von der SCHUFA gespeichert

Die SCHUFA speichert zu den einzelnen Personen ganz unterschiedliche Daten, wobei immer die Einwilligung der Kunden nötig ist. Sie selbst haben darauf allerdings keinen Einfluss. Des Weiteren kann sich die SCHUFA aber auch zu Schuldnerverzeichnissen Zugriff verschaffen, wie zum Beispiel von Amtsgerichten. Die Daten, die bei der SCHUFA gespeichert werden, sind unter anderem Folgende:

  • Die Kontaktdaten der Person.
  • Die Art, der Gegenstand sowie auch die Zahlungsbedingungen der Geschäfte. Dazu zählen Kontoeröffnungen, Leasing- und Kreditverträge mit der jeweiligen Laufzeit und dem Betrag. Auch Kundenkonten im Handel bzw. Versandhandel sind hier zu finden.
  • Das abweichende Zahlungsverhalten von Personen. Dazu zählen fällige und gemahnte sowie nicht bestrittene Forderungen. Auch gerichtliche Entscheidungen und deren Erledigung sind hier zu finden.
  • Der Missbrauch von Kreditkarten sowie von Konten nach Nutzungsverbot werden in der SCHUFA festgehalten.
  • Unterschiedliche Daten aus den öffentlichen Verzeichnissen sowie sämtliche amtlichen Bekanntmachungen. Dazu gehören die Beantragung sowie die Eröffnung von einem Insolvenzverfahren, die Abweichung und Einstellung des Verbraucherinsolvenzverfahrens aufgrund einer fehlenden Masse und auch die Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung sind hier zu finden. Haftbefehle zu der Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung sind ebenfalls in der SCHUFA vermerkt.
  • Diverse Anfragen, wozu auch Kreditanfragen und Kreditablehnungen von anderen Banken gehören.

Was ist ein SCHUFA Score?

Bei dem SCHUFA Score handelt es sich um einen statistisch ermittelten Wert. Dieser soll Auskunft über die Kreditwürdigkeit einer bestimmten Personengruppe, dessen Angehörige spezielle Merkmale gemeinsam aufweisen, geben. Je höher dieser Wert ist, desto besser ist auch die Kreditwürdigkeit der jeweiligen Person. Allerdings gibt es verschiedene Score Arten.

Der Basisscore: Der Basisscore wird in Prozent angegeben. Dieser soll Auskunft über die Kreditwürdigkeit von einer bestimmten Personengruppe geben.

Branchenscore: Der Branchenscore wird in Punkten angegeben. Dieser Score bezieht sich allerdings auf Branchen.

Bei der Berechnung von dem SCHUFA Score spielen einige Faktoren eine wichtige Rolle. Dazu zählen unter anderem Folgende:

  • Die Anzahl an Girokonten und anderen Konten
  • Die Anzahl an bereits aufgenommenen Krediten
  • Das Zahlungsverhalten der jeweiligen Person
  • Die Anzahl an Kreditkarten
  • Die vorhandenen Leasingverträge
  • Alter
  • Wohnort

Sie selbst haben leider nur sehr wenig Einfluss auf Ihren SCHUFA Score. Allerdings sollten Sie darauf achten, stets alle Rechnungen pünktlich zu bezahlen, nur wenige Konten zu eröffnen und eine Kreditkarte reicht in den meisten Fällen ja auch aus.

Wann werden SCHUFA Einträge gelöscht?

SCHUFA Einträge werden auch mit der Zeit wieder gelöscht. Wann das der Fall ist, ist unterschiedlich.

  • Nach drei Jahren werden die offenen Forderungen, die nun erledigt sind, gelöscht.
  • Die nicht titulierten Forderungen bis zu einer Höhe von 2.000 Euro, welche innerhalb von sechs Wochen gemeldet und erledigt werden sowie Rückzahlungen von Minderjährigen werden umgehend wieder aus der SCHUFA gelöscht.
  • Wenn Sie Konten von Handels- sowie Versandhandelskonten oder aber Kreditkarten- und Girokonten schließen, werden diese auch direkt aus der SCHUFA entfernt.

Natürlich haben Sie auch die Möglichkeit, eine Einsicht in Ihre SCHUFA zu bekommen. Diese Selbstauskunft ist einmal im Jahr kostenlos. Wichtig ist es, regelmäßig nachzuschauen, ob es eventuell unberechtigte Einträge gibt. Das ist nicht selten der Fall und auch Einträge, die schon viele Jahre vorbei sind, sind oft zu finden. Hier sollten Sie die Löschung beantragen, damit sich diese nicht negativ auf Ihren Kreditantrag auswirken.

Bei einem negativen SCHUFA Eintrag ist es allerdings nicht unmöglich, einen Kreditabschluss zu tätigen. So kommt es auch darauf an, welche Art von Eintrag in der SCHUFA steht. Zusätzlich gibt es Banken, die auf eine SCHUFA Auskunft verzichten, wobei sie aufgrund des höheren Ausfallrisikos oft höhere Kreditzinsen verlangen.

Das Einkommen

Das Einkommen ist ebenso ein häufiger Grund, dass es zu einer Kreditabsage kommt. Das liegt vor allem daran, dass das Risiko eines Zahlungsausfalls für die Bank zu hoch ist. Oft sind vor allem auch Arbeitslose, Geringverdiener und auch Studenten von der Kreditabsage aufgrund des Einkommens betroffen.

Ist das Einkommen zu nah an der gesetzlichen Pfändungsgrenze, kann auch das dazu führen, dass der Ratenkredit abgelehnt wird, egal, wie hoch der gewünschte Kreditbetrag wäre. Doch das Einkommen an sich spielt nicht die alleinige Rolle, wenn es um die Bonität geht.

So könnten Sie trotz niedrigem Gehalt einen Kredit bekommen:

  • Wohnen: Sie zahlen keine Miete? Dann verbessert sich die Chance auf eine positive Kreditvergabe. Hier würde die finanzielle monatliche Belastung wegfallen. Wenn Sie nu eine Immobilie besitzen, bietet diese eine hervorragende Sicherheit.
  • Bürge: Haben Sie jemanden, der für Sie bürgt? Dieser könnte das niedrige Einkommen ausgleichen. Aber Achtung, auch der Bürge muss über eine entsprechende Bonität verfügen.
  • Weiterer Kreditnehmer: Wenn Sie nicht allein einen Kreditantrag stellen, sondern zu zweit sind, werden beide Einkommen berücksichtigt, sodass die Chancen auf eine Kreditzusage steigen.

Zusätzlich ist es wichtig, dass Sie die Kredithöhe realistisch sehen. Als Geringverdiener werden Sie kaum eine Chance auf eine sehr hohe Kreditsumme, wie zum Beispiel beim Baudarlehen, haben.

Das Girokonto

Das Girokonto ist auch ein häufiger Grund, warum Finanzinstitute eine Kreditanfrage ablehnen. Das kann unterschiedliche Gründe haben, die wir Ihnen im Folgenden genauer vorstellen möchten.

Rücklastschriften

Wenn Sie keinen Dispokredit haben und das Gehalt mal später eingeht, sodass sich Geldeingänge und Geldausgänge überschneiden, kann es schnell zu Rücklastschriften kommen. Wenn Sie nun einen Kreditantrag stellen und das bei der Durchsicht der Kontoauszüge auffällt, kann es schnell passieren, dass die Kreditanfrage abgelehnt wird. Des Weiteren werden Rücklastschriften auch in der SCHUFA verankert.

Überziehen des Dispositionskredits

Auch der überzogene Dispokredit ist nicht nur auf dem Kontoauszug sichtbar, sondern steht auch in der SCHUFA. Hier könnten Sie eine Onlinebank wählen, welche keine Einsicht in die Kontoauszüge oder die SCHUFA werfen möchte.

Inkassounternehmen

Buchungen eines Inkassounternehmens sind natürlich ein deutliches Zeichen von einer eher schlechten Zahlungsmoral. Sie zeigen also, dass Rechnungen in der Vergangenheit nicht beglichen wurden.

Arbeitsverhältnis

Damit die Antragsstellung positiv verläuft und der Kredit bewilligt wird, muss sich die Bank sicher sein, dass sie Zahlungsfähigkeit stimmt und Sie den kompletten Kredit begleichen bzw. zurückzahlen können. Aus diesem Grund ist das Arbeitsverhältnis besonders wichtig, führt jedoch in einigen Fällen auch zur Kreditablehnung.

Selbstständigkeit

Selbstständige haben es bei den Kreditangeboten oft schwer. Wenn Sie zum Beispiel weniger als drei Jahre selbstständig sind, kann das allein ein Ablehnungsgrund sein. Auch später kann es bei Selbstständigen natürlich vorkommen, dass sie mit unterschiedlichen Umsätzen zu kämpfen haben, was natürlich auch ein Risiko für die Bank darstellt.

Befristeter Arbeitsvertrag oder Probezeit

Auch der befristete Arbeitsvertrag oder die Probezeit stellen für Finanzinstitute ein Risiko dar. Leider müssen Sie auch dann mit einer Kreditablehnung rechnen.

Das Alter

Auch das Alter kann ein Ablehnungsgrund sein. Es ist nicht selten, dass Senioren und Rentnern keinen Kredit mehr gewährt wird. So haben viele Banken sogar fixe Altersgrenzen. Hier sind dann oft nur kleine Kredite mit kurzer Laufzeit möglich. Je jünger der Antragssteller ist, umso wahrscheinlicher ist es, dass dieser den Kredit zurückzahlen kann. Sollte ein Kreditantrag bewilligt werden, so oft nur in Verbindung mit einer Restschuldversicherung.

Fazit – Tipps für den Kreditantrag

Es gibt viele Gründe, warum der Kredit abgelehnt wird. Sei es der Firmenkredit, um sich weiter über Wasser zu halten, die Umschuldung oder aber ein anderer Ratenkredit, Banken haben viele Gründe und brauchen stets eine optimale Sicherheit.

Diese Tipps können Sie vor der Kreditablehnung schützen:

  • Achten Sie stets auf ein gutes Zahlungsverhalten. Eine Selbstauskunft bei der SCHUFA hilft weiter und zeigt, wie hier Ihre Bonität aussieht.
  • Das Verhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben muss stimmen.
  • Abbuchen vom Girokonto sollten erst dann erfolgen, wenn auch der Geldeingang da ist. So vermeiden Sie Rücklastschriften.
  • Vermeiden Sie das Überziehen vom Dispokredit.
  • Geben Sie beim Kreditantrag immer Ihre richtigen Angaben an, alles andere wirkt schnell unseriös.
  • Wenn das Einkommen zu gering ist, können Sicherheiten die Restschuldversicherung, eigene Immobilie oder Bürge helfen.
  • Einige Banken verzichten auf die SCHUFA Auskunft und den Blick in die Kontoauszüge. Vergleichen Sie dafür einige Kreditangebote miteinander.