Eine Umschuldung wird von vielen Kreditnehmern angestrebt, welche durch die niedrigeren Zinsen Geld einsparen können. Zusätzlich ist es so möglich, mehrere Ratenkredite zu einem Kredit zusammenzufassen, sodass nicht mehre mehrere Raten, sondern nur noch eine Monatsrate getilgt werden muss. Das sorgt nicht nur für eine finanzielle Erleichterung, sondern ebenso für eine bessere Übersicht.

Wir haben für Sie nun die wichtigsten Schritte für eine Umschuldung zusammengefasst, damit Sie über keinerlei Stolperfallen stoßen und alles wie gewünscht verläuft. Bei einer Umschuldung handelt es sich in der Regel um einen vorzeitigen Austritt aus einem aktuell bestehenden Darlehensvertrag bzw. Kreditvertrag. Dabei können die Gründe sehr vielfältig sein. Ob nun das Zusammenfassen mehrerer Kredite, damit nur noch eine Darlehensrate zu tilgen ist oder, um durch niedrigere Zinsen bares Geld zu sparen. Wichtig ist es, sich eine Umschuldung stets gut zu überlegen. Bei einer Umschuldung gilt es also einige Dinge zu beachten.

Genaue Kostenermittlung einer Umschuldung vornehmen

Eine Umschuldung ist nicht immer sinnvoll. Wichtig ist es, dass sich die wirtschaftliche Situation für den Darlehensnehmer durch eine solche Umschuldung verbessert. Zu den Berechnungen aller Kosten sind viele Dinge mit einzubeziehen. So zum Beispiel eventuelle Vorfälligkeitsentschädigungen, welche von Banken gerne bei der vorzeitigen Ablösung vom Kredit erhoben werden. Allerdings ist die Vorfälligkeitsentschädigung auf maximal 1 Prozent der Kreditsumme festgelegt. Des Weiteren sollten Sie dringend beachten, dass auch Bearbeitungs- und Eintragungskosten berechnet werden, die bei dem neuen Kredit nun anfallen. Diese können sogar bis zu drei Prozent ausmachen. Es kann also durchaus sein, dass der neue Kredit teurer ist, als es zu Anfang den Anschein macht.

Aus diesem Grund sollten Sie folgende Kriterien mit in die Kostenermittlung einfließen lassen:

  • Gesamtbetrag samt der anfallenden Zinsen für den aktuellen Darlehensvertrag bzw. die Verträge zusammentragen und ausrechnen. Das Gleiche machen Sie nun mit dem neuen Kredit.
  • Gibt es eine Vorfälligkeitsentschädigung? Wenn ja, müssen diese Kosten mit eingerechnet werden.
  • Wo liegen die Gebühren für den neuen Kredit?

Beachten Sie die individuellen Kündigungsfristen

Da bei einer Umschuldung der alte Darlehensvertrag gekündigt wird, sollten Sie sich zwingen über die entsprechende Kündigungsfrist erkundigen. Bei den normalen Sofortkrediten oder Ratenkrediten liegt diese in der Regel bei drei Monaten. Hat der Darlehensvertrag allerdings eine festgeschriebene Kündigungsfrist, dann ist es das Datum, an welchem die vereinbarte Zinsbindungsfrist endet. Nur nach Ablauf der Kündigungsfrist wird nun leider auch die Kreditauflösung wirksam. Allerdings kommt es vor, dass individuelle Regelungen im Vertrag festgelegt werden. Wichtig ist allerdings, dass die Kündigung immer schriftlich erfolgt.

Gut zu wissen: Selbst, wenn die Kündigungsfrist bei drei Monaten liegt, können die meisten Verträge nicht innerhalb der ersten sechs Monate gekündigt werden.

Vergleichen sie verschiedene Kreditangebote miteinander

Es ist nie richtig, das erstbeste Angebot zu nehmen und direkt den Vertrag zu unterschreiben. Mittlerweile ist das Angebot an unterschiedlichen Kreditdienstleistern besonders groß und die Konditionen können sich hier stark voneinander unterscheiden. Kein Wunder, denn jeder möchte natürlich die Kunden für sich gewinne. Holen Sie daher immer einige Angebote unterschiedlicher Banken ein, schreiben Sie diese genau untereinander und vergleichen Sie diese detailliert miteinander. Zusätzlich kann hier auch ein Kreditrechner helfen, sich einen ersten Überblick zu verschaffen.

Die Kreditrechner gibt es mittlerweile kostenlos im Internet. Dieser listet zum Beispiel auch unterschiedliche Darlehensangebote mit Zinsen, Laufzeiten und weiteren Konditionen auf. Checken Sie dabei auch immer die aktuelle Zinslage und auch die Verträge selbst. Schauen Sie immer genau nach, ob auch wirklich keine Einschränkungen in den Verträgen zu finden sind.

Das Zusammenfassen von mehreren bestehenden Krediten

Sie haben aktuell mehrere Kredite am laufen und müssen somit auch mehr als nur eine Rate tilgen? Dann kann die Umschuldung von den aktuell laufenden Krediten genau das Richtige für Sie sein. Entscheiden Sie sich dafür, in Zukunft alles über einen Kredit laufen zu lassen, haben Sie eine größere Kreditsumme zum Tilgen, müssen jedoch nur noch eine Darlehensrate bezahlen, welche an Ihre aktuellen finanziellen Möglichkeiten angepasst ist. So haben Sie nicht nur einen besseren Überblick, sondern oft auch eine deutliche finanzielle Entlastung. Prüfen Sie aber auch hier, ob es sich finanziell wirklich lohnt, oder ob der neue Kredit teurer wäre als die alten Kreditkonditionen.

Lösen Sie Ihren Dispokredit ab

Sie haben einen Dispokredit? Dann sind Sie nicht allein. Banken gewähren dem Kontoinhaber von einem Girokonto gerne den sogenannten Überziehungskredit. Hierbei kann das Konto bis zu einem bestimmten Betrag überzogen werden. Eine Möglichkeit, um kurzfristig liquide zu sein. Viele nutzen den Dispo aber auch für Dinge, die nicht sein müssen und geraten schneller als man denk in die Schuldenfalle. Im Gegensatz zu einem Hauskredit oder einem typischen Sofortdarlehen handelt es sich beim Dispositionskredit um die wohl teuerste Kreditart schlechthin. Aus diesem Grund macht es in den meisten Fällen Sinn, den Dispo umzuschulden. Die Zinsen von einem Umschuldungskredit sind also günstiger. Wichtig dabei ist aber auch, dass Sie im Anschluss auch den Dispo kündigen, um nicht erneut in diese Lage zu kommen.

Die vorzeitige Kreditrückzahlung

Natürlich gibt es auch noch nie Alternative, den Kredit vorzeitig abzulösen. Diese Option bietet sich vor allem bei niedrigen Kreditbeträgen oder beim Privatkredit an. Auch gegen Ende der eigentlichen Kreditlaufzeit ist es oft sinnvoll, sich über die Alternative Gedanken zu machen. Ist es also möglich, die Restschuld mit einmal abzubezahlen, sollten Sie das dringend in Erwägung ziehen. Auch hier müssen Sie aber dringend einen Blick in den Kreditvertrage werfen und schauen, ob es eventuelle Kosten mit sich bringen würde oder ob diese Sondertilgungen möglich sind.

Das Baudarlehen umfinanzieren

Immobilienkredite sind von den Zinsen oft niedriger als Ratenkredite. Allerdings nur, wenn es sich um die aktuellen Verträge handelt. Vor einigen Jahren lagen die Zinsen weitaus höher. Da es sich hier schnell um 5 bis 6-stellige Kreditsummen handelt, machen die Zinsen also einiges aus. Doch Achtung. Die Umschuldung eines Immobiliendarlehens ist nicht einfach. Diese sind normalerweise immer an eine feste Kreditlaufzeit samt einer Frist der Zinsbindung bzw. Sollzinsbindung gebunden.

Aus diesem Grund muss bei der Umschuldung von einem solchen Altdarlehen auch immer die Vorfälligkeitsentschädigung mit einberechnet werden. Diese darf bis zu 1 Prozent der Restschuld betragen. Eine Bindung der Zinsen ist bei einem Baukredit nicht selten, sodass diese Kreditarten nur sehr selten umgeschuldet werden. Hier entscheiden sich die meisten Kreditnehmer eher für die Anschlussfinanzierung. Außerdem müssen hier auch Kosten durch andere Punkte, wie zum Beispiel die Restschuldversicherung.

Die Maßnahmen bei einer Überschuldung

Wenn Sie eine Umschuldung vornehmen wollen, sollten Sie unbedingt eine Überschuldung verhindern. Sollten Sie jedoch bereits stark überschuldet sein und sich in der Situation befinden, dass Sie die Raten kaum noch aufbringen können, ist leider auch ein Scheitern der angestrebten Umschuldung sehr wichtig. Sollten schon Tilgungsraten ausstehen, kommt hinzu, dass das oft in der SCHUFA vermerkt wurde. Das bedeutet auch, dass eine Kreditumschuldung nicht einfach möglich ist.

Bei einer negativen Bonität ist es nicht selten, dass der neue Rahmenkredit abgelehnt wird. In diesen Fällen hilft auch ein Termin bei der Schuldnerberatung weiter. Haben Sie jedoch immer alle Raten bezahlt und merken jedoch, dass die monatliche Belastung aufgrund von zu vielen Ratenkrediten zu hoch ist, ist die Umschuldung mehrerer Ratenkredite auf jeden Fall eine Option, um eine solche Überschuldung zu vermeiden.

Laufzeit und Zinssatz bedenken

Es lohnt sich vor allem dann, den Altkredit umzuschulden, wenn der Zinssatz vom neuen Kredit wesentlich günstiger ist. Des Weiteren können Sie schauen, ob die Monatsrate bei der Zusammenlegung mehrere Kredite günstiger ist. Das ist vor allem durch die Verlängerung der Kreditlaufzeit möglich. Wichtig ist es nämlich, dass Sie die Rate nur so hoch ansetzen, wie Sie es sich über die gesamte Laufzeit auch wirklich leisten können. Achten Sie dabei aber auch immer auf die Bearbeitungsgebühren. Abzuraten ist jedoch die Umschuldung von Krediten, welche zum Bespiel nur noch eine Laufzeit von drei Jahren haben, wenn der neue Kredit eine Laufzeit von fünf Jahren aufweist.

Umschuldung: Was man beachten sollte, Unser Fazit

Zum Schluss wollen wir Ihnen noch mal eine Schritt für Schritt Anleitung geben durch die Umschuldung geben.

  • Bevor Sie einen neuen Darlehensvertrag unterschreiben, sollten Sie immer die aktuell bestehenden Konditionen ermitteln. Machen Sie sich am besten eine genaue Liste mit allen wichtigen Daten.
  • Schauen Sie sich immer die aktuelle Zinslage an. Herrscht momentan eine Niedrigzinsphase oder sind die Zinssätze höher, sodass sie eine Umschuldung nicht lohnt?
  • Suchen Sie also immer nach Angeboten, dessen Zinsen deutlich günstiger sind.
  • Rechnen Sie immer ganz genau durch, ob sich die Umschuldung auch wirklich lohnt. Vergessen Sie dabei nicht Bearbeitungsgebühren, eine eventuelle Vorfälligkeitsentschädigung und weitere Kosten.
  • Haben Sie bereits den Entschluss gefasst, eine Umschuldung vorzunehmen, sollen Sie die davon betroffenen Kredite erst dann kündigen, wenn auch wirklich feststeht, dass ein neuer Darlehensvertrag zustande kommt.

Ob eine Umschuldung nun auch wirklich lohnt, hängt von vielen Faktoren ab. Aus diesem Grund sollten sie auch die Umschuldung auf keinen Fall auf die leichte Schulter genommen werden. Sie müssen also immer die Zinskosten im Auge behalten, die Kreditverträge prüfen, die Restlaufzeit mit in Betracht ziehen und schauen, ob Sie den neuen Kredit auch wirklich in der gewünschten Kreditrate zurückzahlen können. Ist Ihnen auch nur ein kleines Detail entgangen, so kann der neue Kredit auch teurer sein und somit nicht den gewünschten Effekt mitbringen.