Die Zinsfestschreibung beschreibt den Zeitraum, in dem der Kreditnehmer einen gleichbleibenden Zinssatz zu tilgen hat. Bei einem Privatkredit, Sofortkredit oder auch einem Volltilgerdarlehen entspricht die Zinsfestschreibung der Kreditlaufzeit des Darlehens. Generell wird auch von einer Zinsbindungsfrist oder einer Zinsbindung gesprochen.

 Zinsfestschreibung

Die Zinsfestschreibung bei Immobilienkredit und Baudarlehen

Das Immobiliendarlehen oder auch der Baukredit sind Darlehen, die einen recht hohen Betrag haben. Hier wird häufig mit einem Annuitätendarlehen für eine bestimmte Laufzeit gearbeitet. Die Laufzeit wird im Rahmen der Zinsbindung festgelegt. Ist diese abgelaufen, dann ist eine Umschuldung der Restschuld oder eine Anschlussfinanzierung möglich. Der Schuldner muss dann abwägen, was für ihn besser ist.

Mit dem Ablauf der Sollzinsbindung ist eine Umschuldung relativ gut möglich. Es wird dann auch keine Vorfälligkeitsentschädigung fällig. Es handelt sich dabei um ein Kündigungsrecht, auf das der Kreditnehmer zurückgreifen kann. Aber auch bei einem Anschlusskredit für eine Hausfinanzierung ist die Zinsfestschreibung ein Thema. Abhängig von der Höhe der Kreditsumme, kann es daher hilfreich sein, einen neuen Darlehensvertrag abzuschließen. Gerade in einer Niedrigzinsphase ist der Effektivzins bei anderen Anbietern oft günstiger, als über eine Anschlussfinanzierung beim gleichen Anbieter. Ein Tilgungsrechner kann dabei helfen zu schauen, wie hoch die Ersparnis mit dem neuen Zinsniveau wirklich ist.

Die Höhe der Zinsen bei der Zinsfestschreibung

Um in die Verhandlungen für die Zinsfestschreibung zu gehen, sollte sich der Darlehensnehmer mit den Marktzinsen beschäftigen. Hilfreich ist ein Blick auf die Zinsentwicklung der Vergangenheit. Diese gibt einen ungefähren Aufschluss über die Marktlage. Mit dem Zinsrechner lässt sich dann prüfen, wie viele Zinsen über die Darlehenslaufzeit anfallen.

Die Zinsfestschreibung im Kreditangebot ist ein Angebot. Der Schuldner hat durchaus noch die Möglichkeit, mit dem Darlehensgeber in die Verhandlung zu gehen, bevor der Darlehensvertrag unterschrieben wird.

Die Zinsfestschreibung gibt eine Planungssicherheit. Der Marktzins ist immer nur eine Momentaufnahme und die Zinsentwicklung kann schnell in eine andere Richtung gehen. Sind die Kreditzinsen festgeschrieben, dann besteht kein Zinsänderungsrisiko. Dies kann Vor- und auch Nachteile für den Darlehensnehmer haben. Die Zinssicherheit sorgt dafür, dass nicht mit einem Anstieg gerechnet werden muss. Wenn sich der Marktzins jedoch zugunsten des Darlehensnehmers verändert, kann dieser davon ebenfalls nicht profitieren. Der Zins ist unveränderlich.

Bei der Kreditplanung die Zinsfestschreibung beachten

Die Zinsfestschreibung wird oft nur mit Immobilien in Verbindung gebracht. Aber auch bei einem normalen Onlinekredit ist eine Zinsfestschreibung vorhanden. Abhängig vom aktuellen Zinssatz kann es manchmal sinnvoll sein, den Baukredit oder den gewünschten Darlehensbetrag noch nicht aufzunehmen, sondern erst einen umfangreichen Vergleich durchzuführen.

Interessant ist auch der Aspekt, dass auch die Sondertilgung einbezogen werden kann. Das heißt, während der Laufzeit sind weitere Einzahlungen möglich, damit der Kredit schneller getilgt werden kann. Dadurch kann auch ein günstiger Zinssatz mehr genutzt werden. Sondertilgungen sollten immer im Kreditvertrag festgehalten werden. Einige Kreditgeber legen fest, dass die Sondertilgungen nur in einer begrenzten Anzahl oder begrenzter Höhe durchgeführt werden können.

Für wen ist eine Zinsfestschreibung sinnvoll?

Die Zinsfestschreibung ist für jeden Kreditnehmer sinnvoll, der großen Wert auf Sicherheit legt. Normalerweise gibt es auch kein Darlehen ohne eine Zinsfestschreibung. Alle gängigen Kreditarten sind hier gleich aufgestellt. Lediglich der Baukredit und der Immobilienfinanzierung machen einen Unterschied. Dies hängt mit den langen Laufzeiten zusammen. Der Schuldner und auch der Kreditgeber sollen nach einer festgelegten Zinsfestschreibung die Chance haben, das Darlehen anzupassen.