Heutzutage gibt es eine besonders große Auswahl an unterschiedlichen Kreditangeboten. Ob nun der Privatkredit, der Dispokredit, ein großer Immobilienkredit oder ein anderer Ratenkredit, der Fokus sollte immer darauf liegen, die Restschuld möglichst schnell abzubezahlen. Dafür bilden die Kreditangebote mit einem niedrigen Leitzins eine besonders gute Basis und auch die Umschuldung kommt vielen Situationen in Frage, um den alten Kredit zurückzahlen zu können. Als Kreditnehmer sollten Sie regelmäßig unterschiedliche Angebote miteinander vergleichen und Sondertilgungen leisten. Wir wollen Ihnen in diesem Artikel verraten, was wichtig ist, wenn Sie die Kreditraten eines laufenden Ratenkredits vorzeitig ablösen möchten.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Was bedeutet Kredit ablösen?
- 2 Wir geben Ihnen ein Beispiel
- 3 Was unterscheidet die Kreditablösung von der Sondertilgung?
- 4 Einen Kredit ablösen – ab wann ist das möglich?
- 5 Den Dispokredit ablösen
- 6 Den Ratenkredit ablösen
- 7 Den Baukredit ablösen
- 8 Vorfälligkeitsentschädigung – was ist das?
- 9 Kredit ablösen – so müssen Sie dabei vorgehen
- 10 Kredit ablösen – So funktionierts
- 11 Finanzschutz abschliessen
Was bedeutet Kredit ablösen?
Ein sogenannte Kreditablösung beruht in der Regel immer auf einer Umschuldung. Im Klartext bedeutet das, dass Sie sich dafür entschieden haben, den aktuellen Kredit bzw. Kreditbetrag auf einen anderen Kredit zu verlagern, bei denen die Zinskosten besser sind. Sie zahlen die bestehende Restschuld vom Altkredit also durch ein wesentlich günstigeres Darlehen auf einmal ab. Dabei ist es nicht selten, dass die Kreditablösung durch eine andere Bank erfolgt und ebenso ein neuer Tilgungsplan erstellt wird. Doch auch hier sollten Sie immer die sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung im Auge behalten, um auch wirklich Geld zu sparen. Da der Zinsgewinn für die Bank wegfällt, kann diese Entschädigung oder aber eine Bearbeitungsgebühr bei einigen Kreditanbietern anfallen.
Wir geben Ihnen ein Beispiel
Anhand eines Beispiels wollen wir Ihnen nun zeigen, wie effektiv es sein kann, einen Altkredit durch einen neuen Kredit abzulösen. Dieser ist auch als Umschuldungskredit bekannt. Gehen wir dabei von einer Darlehenssumme in Höhe von 10.000 Euro aus. Dabei beträgt die Kreditlaufzeit 6 Jahre und der effektive Jahreszins bzw. Effektivzins liegt bei 7 Prozent. Bei einem Ablösekredit liegt dieser jedoch nur bei 4,5 Prozent. Jetzt wollen wir schauen, ob es sich auch wirklich lohnt und eine solche Umschuldung die perfekte Lösung darstellt.
Die Zahlungen nach dem Altkredit:
- Effektiver Jahreszins -> 7 Prozent
- Aufgenommene Kreditsumme -> 10.000 Euro
- Kreditlaufzeit -> 6 Jahre also 72 Monate
- Zu zahlende Rate -> 180 Euro
- Zinskosten nach 6 Jahren -> 2.121,21 Euro
Die Zinskosten nach einer Umschuldung:
- Effektiver Jahreszins -> 4,5 Prozent
- Neue Rate -> 160 Euro
- Zinskosten nach 6 Jahren -> 1.416,10 Euro
In diesem Beispiel zeigt sich besonders gut, wie einfach es ist, mit einer Umschuldung viel Geld zu sparen. So sind es im Beispiel schon 705,11 Euro an reinem Zinsgewinn. Natürlich spielt hier die Ablösesumme immer eine besonders wichtige Rolle. Am besten ist es immer, dass Sie hierfür einen Kreditrechner benutzen und sich somit einen ersten Überblick verschaffen.
Was unterscheidet die Kreditablösung von der Sondertilgung?
Der Unterschied liegt vor allem darin, dass Sie durch die Kreditablösung den alten Kredit mit einem neuen Darlehen abbezahlen. Bei einer Sondertilgung handelt es sich lediglich um eine höhere Rückzahlung als die, welche Sie im Kreditvertrag mit der Bank vereinbart haben. Bei einer Sonderrate wird also kein neuer Kreditvertrag abgeschlossen. Hier zahlen Sie zur eigentlichen Tilgung weiteres Geld ein. Ob dieses nun aus einem Bausparvertrag stammt oder ein Erbe ist, spielt dabei keine Rolle. Das bedeutet also auch, dass normalerweise nicht die komplette restliche Schuld auf einmal getilgt wird und ebenso, dass trotz Sonderrate eine restliche Schuld bestehen bleibt, jedoch wird die Kreditlaufzeit verringert. Zusätzlich bieten einige Banken die Möglichkeit an, nicht die Kreditlaufzeit zu verändern, sondern die Monatsraten herabzusetzen. Das ist jedoch eine individuelle Entscheidung, welche Sie als Kreditnehmer entscheiden müssen.
Allerdings können Sonderzahlungen für den Darlehensnehmer mit hohen Kosten verbunden sein. So wird bei einem Baukredit, welcher mit einer Zinsfestschreibung vereinbart wurde, bei einer frühzeitigen Rückzahlung eine Vorfälligkeitsentschädigung berechnet. Wieder andere Kreditgeber von den typischen Ratenkrediten oder dem privaten Kredit ermöglichen kostenlose Sonderzahlungen und verzichten auf die Vorfälligkeitsentschädigung. Es ist also wichtig, dass Sie sich vor der Leistung einer Sonderzahlung stets über die Vorfälligkeitsentschädigung sowie weiteren Kosten informieren.
Einen Kredit ablösen – ab wann ist das möglich?
Bei der Aufnahme eines Kredits müssen Sie natürlich den Darlehensvertrag unterschreiben. Wie auch bei anderen Verträgen sind Sie hier an eine Vertragslaufzeit sowie auch an eine Kündigungsfrist gebunden. Das jeweilige Kündigungsrecht ist also immer zu beachten. Normalerweise kann zum Beispiel ein normaler Darlehensvertrag, welcher beim Sofortkredit oder dem Kleinkredit sowie vielen andere Krediten zustande kommt, sechs Monate nach der Auszahlung mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten gekündigt werden. Am besten werfen Sie dazu immer einen Blick in den Darlehensvertrag selbst, um wirklich auf Nummer sicher zu gehen.
Immobilienkredite sind hingegen schwieriger zu kündigen. Diese laufen nämlich in der Regel mindestens bis zur Zinsfestschreibung. Das bedeutet, dass die Vertragslaufzeit so lange geht, wie auch der Zinssatz vertraglich festgeschrieben wurde. Vorher ist es also nicht immer zu empfehlen, dass der Tilgungsplan über den Haufen geworfen und der komplette Betrag zurückgezahlt wird.
Den Dispokredit ablösen
Bei einem Dispo bzw. Überziehungskredit handelt es sich um einen Kredit, der dem Kontoinhaber von einem Girokonto gewährt wird. Hier gibt es keine Zinsbindung, keine Anschlussfinanzierung wie bei größeren Krediten und auch von der Niedrigzinsphase ist dieser nicht betroffen. Dieser hat die Möglichkeit, das Konto bis zu einem bestimmten Betrag zu überziehen. Natürlich nur dann, wenn einige Kriterien, wie zum Beispiel ein regelmäßiges Einkommen und eine positive Bonität erfüllt sind. Der Dispositionskredit lässt sich besonders einfach ablösen.
Wer seinen Dispo komplett tilgen möchte, muss nur das jeweilige Girokonto wieder ausgleichen. Hier gibt es sowas wie eine Vorfälligkeitsstrafe nicht. Allerdings sind die Dispozinsen wesentlich höher als bei einem anderen Ratenkredit, sodass es monatlich zu hohen Zinszahlungen kommt. Wenn Sie jedoch den Dispo so weit ausgeschöpft haben, dass es Ihnen sehr schwer fällt, diesen abzulösen, so lohnt es aufgrund der vergleichsweise hohen Zinsen auch hier oft, eine Umschuldung in Betracht zu ziehen. So ist es nicht selten, dass die Dispozinsen bei 10 Prozent liegen.
Den Ratenkredit ablösen
Auch das Ablösen von einem Ratenkredit, wie zum Beispiel für eine Autofinanzierung, ist in der Regel ebenfalls problemlos möglich. Dabei ist es auch möglich, mehrere Ratenkredite durch einen größeren Kredit abzulösen und alles auf einmal umzuschulden. So haben Sie nur noch eine monatliche Rate zu tilgen und nicht viele einzelne Raten gleichzeitig. Zusätzlich gibt es natürlich so auch nur noch eine Restlaufzeit, was den Überblick über die Finanzen deutlich vereinfacht.
Achten Sie dabei immer darauf, dass Sie nach der monatliche Rate auch noch ein wenig Erspartes zur Seite packen, um auch für unvorhergesehene Ereignisse gerüstet zu sein und nicht direkt wieder einen Kredit aufnehmen zu müssen. Wenn Sie alle Ratenkredite zu einem zusammen umschulden, so sind die Kreditzinsen im Übrigen auch oft niedriger.
Den Baukredit ablösen
Der Baukredit ist eher schwer abzulösen. Bei dieser besonderen Kreditabzahlung spielen die Kreditkonditionen eine besonders große Rolle. Wenn es sich um einen Baukredit bzw. Baudarlehen handelt, ist es wichtig, ob dieser mit oder ohne Zinsfestschreibung bzw. Zinsbindungsfrist abgeschlossen wurde. Wenn die Zinsen nicht festgelegt sind und es sich um das sogenannte variable Darlehen handelt, so kann dieser Kredit normalerweise problemlos abgelöst werden.
Handelt es sich aber um einen Kredit mit einer Zinsfestbindung, so muss der Kreditgeber einer frühzeitigen Kreditabtragung zustimmen. Dass die Banken das nicht kostenlos machen, ist dabei nicht verwunderlich. In der Regel bekommen Debitor diese Option nur in Kombination mit einer Vorfälligkeitsentschädigung angeboten. Diese Kosten müssen daher unbedingt mit einkalkuliert werden. Das gilt natürlich auch für eine Umschuldung, wenn der alte Baukredit durch einen neuen Kredit abgelöst werden soll. Die Vorfälligkeitsentschädigung muss immer mit einberechnet werden und dann ist es leider wirklich fraglich, ob sich eine solche Kreditabzahlung lohnt.
Vorfälligkeitsentschädigung – was ist das?
Wenn Sie einen Kredit mit Zinsfestbindung ablösen wollen, macht die Bank dabei Verlust. Diese finanziellen Verluste sollen natürlich so klein wie möglich gehalten werden. Aus diesem Grund werden dem Darlehensnehmer, der den Kredit ablösen möchte, eine Vorfälligkeitsentschädigung berechnet.
Kredit ablösen – so müssen Sie dabei vorgehen
Wenn Sie eine Kreditumschuldung vornehmen wollen, ist das nicht von heute auf morgen erledigt und schon gar nicht sollte dieses Vorhaben übers Knie gebrochen werden. Am besten ist es, dass Sie nach diesem Schema vorgehen:
- Schritt 1: Prüfen Sie das aktuelle Angebot auf dem Markt. Hier kann ein Kreditrechner für den Kreditvergleich besonders hilfreich sei und zudem eine gute Übersicht bringen.
- Schritt 2: Suchen Sie ein Darlehen aus, welches bessere Kreditkonditionen bzw. bessere Zinsen mitbringt.
- Schritt 3: Beantragen Sie den Kredit bei dem jeweiligen Kreditgeber.
- Schritt 4: Sie erhalten nun im besten Fall die volle Darlehenssumme.
- Schritt 6: Lösen Sie mit der neuen Summe den Altkredit ab und genießen Sie die neuen und verbesserten Kreditbedingungen.
Kredit ablösen – So funktionierts
Einen teuren Kredit abzubezahlen und sich für eine Umschuldung mit besseren Kreditkonditionen zu entscheiden, ist immer eine gute Lösung. Allerdings wollen wir Ihnen dafür noch Tipps mit auf den Weg geben:
- Nutzen Sie das günstige Zinsniveau aus und warten Sie auf den perfekten Zeitpunkt.
- Denken Sie daran, Ihr Erspartes auszurechnen. So kann es bei einer frühzeitigen Kreditabzahlung immer zu einer Vorfälligkeitsentschädigung kommen.
- Denken Sie immer daran, dass es sich auch positiv auf Ihre Bonität bzw. SCHUFA auswirken kann, wenn sie einen oder mehrere Kredite umschulden.
- Vergleichen Sie die unterschiedlichen Darlehensangebote immer miteinander. Dabei zählt nicht nur der effektive Jahreszins bzw. Effektivzins, sondern auch die Vertragsbedingungen.
- Prüfen Sie zudem eine eventuell vorhandene Restschuldversicherung. Diese bietet Ihnen natürlich die nötige Sicherheit, aber sie verursacht ebenso Kosten und ist eventuell an einen Kredit gebunden. Überlegen Sie also, ob Sie diese Versicherung wirklich brauchen.
Erst wenn Sie alle Punkte bedacht haben und der neue Kredit auch wirklich günstiger ist, sollten Sie den alten Kredit ablösen und umschulden.
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