Schulden gehören heute bei vielen Menschen zum Alltag und sind normalerweise auch kein Problem, wenn es sich um einen überschaubaren Rahmen handelt, der beim Tilgen keine Probleme bereitet. Anders sieht es aus, wenn sich ein Schuldenberg angesammelt hat, der dafür sorgt, dass Sie den Überblick verlieren. Eine Anlaufstelle ist dann eine Schuldnerberatung. Doch wie hilfreich sind diese Beratungsangebote wirklich und was erwartet Sie dort eigentlich?

Wie hilfreich sind Schuldenberatungen?

Sich selbst erst einmal einen Überblick verschaffen

Wenn Sie feststellen, dass Sie vor Schuldenproblemen stehen oder überschuldet sind, ist das der erste wichtige Schritt. Damit Sie irgendwann wieder schuldenfrei sind, braucht es nun erst einmal einen Überblick. Den sollten Sie sich verschaffen, bevor Sie eine Schuldnerberatung aufsuchen. Dort werden alle notwendigen Unterlagen benötigt, die in Bezug auf die Verbindlichkeiten wichtig sind.

Wichtig: Es liegt schon eine Pfändung auf ihren Konto vor und Sie haben keinen Pfändungsschutz? Die Briefe stapeln sich, Sie sind Zahlungsunfähig und finden keinen Anfang mehr? Dann können Sie auch einfach alle Sachen nehmen und ein Erstgespräch vereinbaren.

Es gibt öffentliche und private Schuldnerberatungen. Unseriöse Angebote sind bereits daran zu erkennen, dass Sie etwas bezahlen sollen. Starten Sie den Schuldenabbau nicht damit, wieder in eine Schuldenfalle zu treten und sehen Sie sich nach ehrenamtlichen Angeboten durch Sozialarbeiter und Berater um.

Die Schuldnerberatungsstelle – kann sie wirklich helfen?

Grundsätzlich kann eine Schuldnerberatungsstelle eigentlich in jeder Situation dem Schuldner helfen, seine Gläubiger zu bedienen. Auch dann, wenn Sie schon über eine Privatinsolvenz nachdenken, wird Schuldnern geholfen. Zur Not erfolgt die Weiterleitung zu einer Insolvenzberatung. Sie erhalten bei den Beratungsstellen aber auch Hinweise rund um die Pfändungstabelle und das Pfändungsschutzkonto.

Schuldnerberatungen – spezialisierte Sozialarbeit

Sie denken darüber nach, eine Schuldnerberatung aufzusuchen? Hier arbeiten normalerweise Sozialarbeiter oder Sozialpädagogen, die sich im Thema auskennen. Jeden Tag kommen hierher Menschen, die verschuldet sind und die Verbindlichkeiten nicht mehr begleichen können. Oft finden Sie auch Ansprechpartner, die einen juristischen oder psychologischen Hintergrund haben. Dadurch wird Ihre Situation durch den Schuldenberater bei einem Beratungsgespräch objektiv beleuchtet und aufgestellt.

Wichtig: Öffentliche Schuldnerberatungen werden beispielsweise durch die Diakonie, die SKM oder auch die Caritas angeboten. Teilweise kann auch eine private Schuldnerberatung eine gute Anlaufstelle sein, gerade wenn Sie juristischen Rat brauchen. Achten Sie bei der Auswahl jedoch auf die Bewertungen und lassen Sie sich nicht zu einer Vertragsunterzeichnung drängen.

Was passiert bei einer Schuldnerberatung?

Im ersten Schritt wird die Schuldnerberatung Sie kennenlernen wollen und bei einem persönlichen Gespräch über den aktuellen Stand sprechen. Ziel ist es, einen ganzheitlichen Haushaltsplan zu erstellen und gegen die Überschuldung vorzugehen. Der erste Schritt kann es sein darüber nachzudenken, ob umschulden möglich ist. Die Schuldenregulierung erfolgt hier Schritt für Schritt.

Zudem wird geprüft, wie Ihre aktuelle Lebenssituation ist. Eine Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben ist wichtig, um zu sehen, wie eine Regulierung der Schulden erfolgen kann oder ob doch eine Regelinsolvenz der nächste Schritt ist.

Daher ist es wichtig, dass Sie bei einer Analyse der Ist-Situation ehrlich sind und alles aufzeigen, was an Schulden vorhanden ist, um für Ratsuchende einen Schuldenbereinigungsplan zu erstellen. Es wird eine Liste erstellt, bei der die kurz-, die mittel- und die langfristigen Schulden aufgelistet werden. Hier sind auch Mietschulden zu erwähnen.

Die Regulierung der Schulden über die Beratung

Die Schuldnerberatung kann Ihnen dabei helfen, die Verbindlichkeiten aufzulisten und zu prüfen, ob alle Forderungen der Gläubiger berechtigt sind. Bei den berechtigten Forderungen hilft Ihnen der Berater auch dabei, außerhalb des Gerichts Lösungen zu finden. Oft sind bei den pfändbaren Dingen aus Ihrem Privatbesitz auch Dinge dabei, die Sie vielleicht verkaufen könnten, um die Schulden zu reduzieren. Wenn außergerichtliche Einigungen nicht möglich sind, bleibt nur die Verbraucherinsolvenz nach der Insolvenzordnung. Diese wird jedoch nicht durch die Schuldnerberatung begleitet. Stattdessen erhalten Sie ein Schreiben für Insolvenzberatungsstellen.

Sie gehen also mit einem Fahrplan aus den Beratungen heraus. Möglicherweise führt dieser in eine Umschuldung oder außergerichtliche Einigungen. Vielleicht startet aber auch ein Verbraucherinsolvenzverfahren vor dem Insolvenzgericht mit dem Ziel einer Restschuldversicherung.

Fazit: Die Schuldnerberatung ist ein Schritt in die Schuldenfreiheit

Haben Sie den Überblick über die Verbindlichkeiten verloren oder hat sich Ihre Einkommenssituation drastisch verändert, ist eine Schuldnerberatung eine wichtige Anlaufstelle. Hier erhalten Sie bei einem seriösen Anbieter eine objektive Beratung und bekommen verschiedene Wege aufgezeigt. Durch die Beratung von Fachleuten finden Sie hier vielleicht auch Lösungen, die Sie vorher nicht gesehen haben.